Kreativ zu sein ist eines meiner Grundbedürfnisse. Es ist ein Teil von mir, meine innere Natur welche erschaffen möchte, welche am glücklichsten ist, wenn sie kreieren kann. Deshalb besuche ich immer wieder das Malatelier meiner Kunsttherapeutin, weil ich weiss, dass ich mich dort einfach fallen lassen kann. Dass sie für mich da ist, ich alles malen kann was ich will und ich voll auf ihre Unterstützung zählen kann.
Diese Unterstützung im Begleiteten Malen hilft mir, dass ich immer wieder in dieses Flow-Erlebnis eintauchen kann, bei dem ich wirklich alles vergesse, völlig im Tun aufgehe und mich das Resultat meist überrascht und berührt.
Als Malende überlege ich mir dabei nie im Voraus was ich malen möchte. Ich lasse mich von einer Farbe inspirieren und lasse sie dann bestimmen. In mir taucht dann irgendein Gedanke, eine Idee, eine Ahnung oder ein Gefühl auf und ich weiss, was kommen will wird heute mein Geschenk an mich sein. Ich höre dann auf meine innere Stimme, meinen Bauch, mein Herz. Welche Farbe sollte es sein, wo gehört sie hin. Ich male immer noch genau und exakt, und trotzdem anders als sonst. Ich lasse mich überraschen und lasse das Wunder geschehen.
Es ist, als ob mein Ego/Verstand einfach einen Schritt zurücktreten muss, um der grossen Kreativitätsenergie – dieser Schöpferkraft keinen Widerstand mehr zu bieten. So ist die Türe offen und mein Körper steht als Instrument zur Verfügung. Deshalb ist es auch mühelos, weil ein Instrument selber meistens nichts macht sondern sich nur hingibt.
Diese Flow-Erlebnisse sind nicht immer gleich. Sie haben unterschiedliche Qualitäten. Manchmal erlebe ich den Zustand intensiv über mehrere Stunden, dann wieder weniger intensiv oder kürzer. Ist das Bild dann fertig, bleibt ein Gefühl der Erfülltheit, der Zufriedenheit, ein inneres Glück zurück und es begleitet mich bis nach Hause.